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Für das Pfingstwochenende hatten sich 12 Läufer vom LKI viel vorgenommen: Die Teilnahme am ersten Schweizer 24-Stunden OL.

Die Inspiration für diese Wettkampfform kam vom Thüringer 24-Stunden OL, der nächstes Jahr zum 17. Mal durchgeführt wird und seine Anhänger in ganz Europa hat.

Der 24-Stunden OL ist ein Staffelbewerb, sechs Läufer bilden ein Team, wobei mindestens zwei Damen dabei sein müssen und nicht mehr als drei Teilnehmer aus den Klassen H-21 erlaubt sind. Insgesamt gibt es 36 Bahnen, mit vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Sieger wird das Team mit der höchsten Anzahl korrekt abgelaufener Bahnen.

Bewaffnet mit dem Wissen rund um den sagenumwobenen 24-Stunden OL 2003 in Thüringen, machten sich zwei Mannschaften, die „Good old Tyrol" und die „Tyrolean Youngsters" mit drei Betreuerinnen auf den Weg zu unseren Schweizer Nachbarn. Einige Kilometer von Bern entfernt, fanden wir uns in einer idyllischen Landschaft mit wunderschönen Fachwerkhäusern, stattlichen Bauernhäusern und einer sanften Hügellandschaft wieder. Das Wettkampfgebiet lag in einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete im Berner Mittelland, dem „Forst". Mittendrin war ein großes, wunderschönes Gehöft: hier befanden wir uns auf der „Heiteren".

Insgesamt traten 44 Mannschaften aus sechs Nationen, darunter auch die Staffel „Schwitzende Schweden in der Schweiz" zum 24-Stunden Bewerb an.

Kurz vor 19 Uhr sammelten sich die Startläufer und nur wenige wussten wie LANG 24 Stunden wirklich sind. (für die 25 Mannschaften, die es vorzogen die Nacht schlafend zu verbringen, fiel der Startschuss zum 12-Stunden Lauf um 7 Uhr früh).

Schon die Wettkampfinfo verriet einiges zur Laufkarte, bezeichnete der Kartenzeichner den Wald als geeignet für „filigrane Grüntechniker". Nachdem der Wald vom Wintersturm „Lothar" 1999 schwer beschädigt wurde und große ausgeräumte Flächen mittlerweile mit einer Brombeerdecke überwachsen sind, wurden drei verschiedene Grünstufen bei der Kartierung verwendet. Nachdem die ersten Läufer im Ziel waren, stand fest, dass das 3er-Grün wirklich ein absolutes NO-GO war und man am besten beraten war, wenn man sich an das dichte Wege- und Schneisennetz hielt.

Die beiden Tiroler Teams gaben alles. Weder Kälte, Hitze, Regen, Batterieausfall oder andere Kleinigkeiten konnten sie stoppen. Mit ausreichend Kohlenhydraten versorgt, hielten sie die 86.400 Sekunden durch und absolvierten 28 bzw. 18 Bahnen! Fast alle „Tyrolean Youngsters" kamen 5 Mal zum Einsatz und jeder einzelne Läufer absolvierte in diesen 24 Stunden fast einen Marathon. Auch „Good old Tyrol" waren absolut rekordverdächtig. Das Team mit den ältesten Teilnehmern (>350 Jahre) bekommt einen extra Pluspunkt und wir ziehen den Hut vor so viel Einsatz!

Die Sieger kamen erwartungsgemäß aus der Schweiz, das Team „OLG Galgenen" absolvierte alle 36 Bahnen in 23 Stunden und 41 Minuten. Die „Sommernachtstrauma" lagen mit 34 Bahnen vor dem Team „Traditionell schnell" mit 33 Bahnen.

Ein ganz besonderes Erlebnis liegt hinter uns und einige freuen sich schon auf Thüringen 2009 - und die anderen ...

Bericht: Karin Bianchi

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