Trainingslager und Salzburger, Kärntner und Tiroler Meisterschaft im Lungau


„ A single ticket to Orienteering Land, please. Via Radstädter Tauern, this time, im Junischneegestöber! Für den extracoolen Kick!“

Eine idyllische Landschaft, ein romantisches Örtchen, uriges Hausen in dicken Mauern, Säulen und Gewölben, gemütliche, entspannte Atmosphäre, überaus freundliche und unkomplizierte Wirtsleute, pfiffiger Massenschuhtrockner, abwechslungsreiche, wohl durchdachte und herausfordernde Trainings, Laufkarten, die uns ein Märchen erzählen, beginnend mit „ Es war einmal ein junger Wald…“, Wettkämpfe, die im „letzten Abdruck“ Modus zusammengebastelt werden - rein Bio, Begegnung mit örtlichem Brauchtum, eine kecke Kirchturmuhr, die uns den idealen Startpunkt in den Tag aussuchen lässt und Blumen, Blumen, Blumen…das alles inklusive!!! Ups, beinahe vergessen… allerschönstes Wetter!


Verdammt herrlich! Das Returnticket soll noch lange warten, bitte!

Die Tage im Salzburger Lungau, vom 2. bis 6. Juni, waren echt ein Hit und taten uns allen gut. Nicht nur die unterschiedlichen Trainingseinheiten waren ansprechend, selbst in der üppigen Freizeit kamen wir auf eine sehr angenehme Art nicht los von einem bezaubernden Erkundungs OL! Es galt, an allen Ecken und Enden der kinderfreundlichen Anlage des Jugend- und Familiengästehauses Mauser Mühltaler in Mauterndorf, Spielgeräte und –plätze zu entdecken und zu genießen, nette Blumenarrangements und schöne, alte Details zu bestaunen, schmucke, hübsche Gebäude im lieblichen Ort zu bewundern und eine Welt einzuatmen, die wir manchmal schon als verloren herbeisehnen. Auch ein Überraschungsei gab es. Darin steckte und duftete eine warme, ofenfrische Ortslaufkarte für einen spannenden nächtlichen OL. Echt ein Gedicht!

Ein großes Lob und Danke an Eva und Christian Breitschädl, die uns all dies unter kompetenter Führung erleben ließen.

Freilich, bei der, von der ASKÖ Henndorf Orienteering Crew, geleiteten Organisation und Durchführung des Staffel- und Einzellaufes, gab es schon ein paar Dinge, die ein wenig zu Unbehagen und Missmut führten. Aber ein leidenschaftlicher OLer vergisst niemals, eine schmelzfeste Positivpraline, eingewickelt in Humor und Verständnis, mit auf die Runde zu nehmen, um einen falsch gesetzten Posten, einen etwas irritierenden Startpostenschirm, falsche Ausdrucke, nicht optimal stimmende Karten und was halt sonst noch so alles passieren kann, rosarot zu sehen und darüber schmunzeln zu können. Auch wenn „from scratch“  viel zu kurz zuvor erst intensivst an einem Projekt gearbeitet wurde.

Für mich bleibt Mauterndorf im Lungau ein faszinierendes Orienteering Land, mit allem, so, wie es war! Auch mit jeder Menge Stacheldraht und diffusen Sumpflandschaften, in denen nicht nur ich ziemlich orientierungslos herumirrte.


Gut war, dass HG seinen Laptop mitsamt Drucker mithatte und einen tollen Bus, um Printer und Chauffeur zu spielen. Ein geduldiger Retter in letzter Not! Noch einen Helden haben wir. Häuptling Scharfblick kletterte allzu wagemutig und brach sich den Arm. Wow, nun ist er mit seinem Gips erst recht ein imposanter und tapferer Indianerhäuptling! Mit steifem Arm trifft der Pfeil ja noch viel besser!


Wisst ihr, worum es mir richtig Leid tat? Es gab einen Wehmutstropfen! Etliche LKI Kinder waren diesmal nicht dabei, zum Teil krankheitsbedingt, aber zum Teil auch aus unverständlichen Gründen. Echt jammerschade, weil es einmalig bärig und super war. Ich wünschte, die Familien der Kinder würden erkennen und selbst erfahren, wie herrlich erfrischend, bereichernd und nett es ist, mit dem OL Zirkus ab und zu eine Station mitzureisen, besonders auf Trainingslager oder Mehrtageswettkämpfe, die auch stets recht erschwinglich sind. HG und mir blutete echt das Herz.

Dafür waren zahlreiche Kitzbühler Kinder mit dabei, die starke Leistungen boten. Fein, dass es auf dem Tiroler OL Nachwuchssektor nicht mehr so triste aussieht und mehr Spannung hineinkommt. Das fördert Motivation und Ehrgeiz.


„Here you are, have a nice trip! And, by the way, never leave worldwide Orienteering Land!“

„You bet, I won’t!“


Bericht: Karin Lugsteiner