SIX DAYS OF TYROL – 27.Juni-4.Juli 2010.


LKI  proudly presents stunning new orienteering areas in the heart of the Alps.


Kein leichtes Unterfangen, so eine große Veranstaltung mit 1700 Teilnehmern aus 26 Nationen auf die Beine zu stellen! Dank vieler, vieler Arbeitsstunden, gemeinsamer Gespräche, selbstlosem, unermüdlichem Einsatz, organisatorischem Präzisionstalent und -ehrgeiz,  ideenreichem Gestaltungskonzept und nicht zuletzt dem Stolz und der schieren Freude und Begeisterung vieler Vereinsmitglieder wurde aus einem internationalen mehrtägigen OL Event ein richtiges OL Fest, das rund lief und uns allen und unseren Gästen in angenehmer und schöner Erinnerung bleiben wird.



Ich hatte das Privileg, mit elf Kindern aktiv dabei zu sein. Wie wir die insgesamt neun Tage erlebt haben, darüber ließe sich fürwahr ein Büchlein schreiben. Zusammenfassend liegt es mir aber am Herzen, zu berichten, dass die 6 Days of Tyrol einen kleinen Anker ausgeworfen haben. Fest verankert und noch tiefer verwurzelt mit OL gehen wir weiter und spüren ganz einfach Glück. Dabei waren es nicht so sehr das pfundige Wetter, die herausfordernden, anspruchsvollen Bahnen, die interessante Abwechslung, die perfekte Organisation, die das bewirkten. Vielmehr die ständigen Rätsel, “Wo bekommen wir was zum Futtern?“, „Schaffen wir es noch rechtzeitig zum Einkaufen?“, „Was wollen wir uns kochen?“, „Wo schlagen wir unsere Zelte auf?“, „Wie sehr können wir unseren schon recht betagten  VW- Schnaufer plagen?“, „Wie bepacken wir ihn am idealsten?“, „Wie baut man eine Schutzhütte aus Materialien, die man in der Natur findet?“ „Wie vertragen wir uns alle wieder nach kleineren Reibereien?“, „ Wie können wir Milch, Butter, Käse und Joghurt bei dieser Hitze unbeschadet durch Tag und Nacht bringen?“, „Wie kann ich….wenn ich nichts habe???“, etc. Ja, wir haben so primitiv und einfach gelebt, wie nur irgend möglich. Kein weiches Bett, das auf einen wartete, kein Essensbüffett, von dem man sich einfach nehmen konnte (okay, einmal schon, aber auch nur weil wir es uns tapfer organisierten), kein Fahrzeug, in dem wir alle auf einmal Platz hatten, häufig grad noch ein paar rettende, trockene Cornflakesreste… Gas aus, Akkus leer, Geld alle! Aber wir sollen doch wieder an den Start gehen, gute Leistungen bringen, uns anstrengen und denken!!! Okay, nicht meckern und schimpfen, sondern improvisieren, erfinderisch sein, zusammenhalten, arbeiten und jede freie Minute gemeinsam spielen!!! Siehe da, ein Meer aus Zufriedenheit  umspült uns sanft, macht uns froh und selig! Und, oh wie fein, sehr, sehr brav!

Dass wir zwei Nächte im Fuchsbau „Fauli“ verweilen und wohltuende Unkompliziertheit genießen konnten mitsamt leckerem Eiskuchen, das empfanden wir als schönen Luxus. Auf diesem Wege nochmals herzlichen Dank an Maria und Erich! Ein großer Dank auch an Hanni und Hermann! Euer Bus ist ja so ein getreuer Freund!!!


Was gibt es sonst zu sagen? Zum Ablauf, zu den Geländeformen, zu den Bahnen, zu den Ergebnissen?!? Die Kitzbühler Kids kamen besser zurecht als die unseren. Doch konnten Helga, Hermann und Sabine je einen Austriacupsieg  für den LKI verbuchen! Meine elf Kinder und ich, wir haben alles mehr oder weniger gut absolviert. Die Steine auf der Karer See Karte verflucht, die einstündige Startverschiebung in Deutschnofen bejubelt, die Landschaft um den Obernberger See bestaunt und im Wald viel gelacht.  In besonders schwierigen Gebieten wurden Posten nämlich regelrecht versteigert! „Wer den 64-er findet, der möge bitte laut rufen!“ …emsiges Treiben auf moosbeerbewachsenem Löcher- und Kuchenboden, verziert mit Steinen in allen Formen und Größen. Dann plötzlich “64 zum ersten, zum zweiten, …!“ Der große Run beginnt. Was sage ich Run., wohl eher Hinkebeingang. Echt extrem schwierig, ein reinstes Felsen-, Hügel- und Löchersudoku. Selbst Eliteläufer wollten unbedingt wissen, ob dieser Felsen in ihr Konzept passt. Ich war mächtig stolz zwischendurch felsenfest behaupten zu können, dass dieser schwarze Klecks auf der Karte in Natura dieser selbige Klotz da ist.

Viele Läufer kassierten eine Fehlstempelung und schieden leider aus der Gesamtwertung aus. Das zeigt jedoch, dass hohe Anforderungen an Kondition und Technik gestellt wurden und die 6 Days auf weltmeisterlichem Niveau stattfanden.


Nicht alle Tage kann man solche Arbeiten und Leistungen vollbringen, aber alle Tage sich baden in wohlverdienter Ehre und Bestätigung, um eines Tages erneut kräftig in die Hände zu spucken. In die Füße sowieso!

Einverstanden?


Bericht: Karin Lugsteiner


Link zur Veranstaltungshomepage (Ergebnisse + Bilder)