Erste Erfahrungen mit SKI – OL

St. Johann, 8. u. 9. Jänner 2011


Ahoi, Leute! Nun geht’s auf! Angelika und ich sind hinter das Ski –Olen gekommen!

Wie das?

Eigentlich hat das HG verbrochen, der uns kurzerhand zum OL Event in St. Johann anmeldete. „Und nix da mit Schnuppern, ihr läuft dort, wo ihr hingehört!“


Aha!

Nun gut, die Skatingbretteln beherrschen wir ja mehr oder weniger, uns damit lange und ausdauernd zu bewegen, wenn’s sein muss, auch mal flotter, ist auch kein Problem, das Wachseln bringen wir auch noch zusammen und die nötige Neugier und Abenteuerlust hat sich noch nie vor uns versteckt. Also, was sollen wir uns zieren? Trainiert wird und dabei samma!


Die Weihnachtsferien spulten wir viele Kilometer in den verschiedensten Gebieten. Es machte richtig Spaß! Selbst Schitour und Spaziergänge mit Hundedame Kali gehörten zum Programm. Ich glaube, wir strotzten vor Fitness! Hier ein Tipp! Macht es auch so. Es tut unheimlich gut!!!


Am großen Tag in St. Johann fieberten wir wie Schlittenhunde dem Startzeichen entgegen. Endlich ging’s richtig zur Sache. Vom Ski-Ol hatten wir bis dato die unterschiedlichsten Berichte gehört, nun konnten wir uns selbst ein Bild machen.


Und das erste Bild sah so aus:    ein grünes Wollknäuelgeflecht auf der Karte – manchmal dick durchgezogen, manchmal strichliert, manchmal punktiert- blickte uns trotz sorgfältiger Einschulung ziemlich bedrohlich entgegen. Wisst ihr, wie das ist? Man möchte Gas geben, muss aber erst mal mit den vielen Linien klar kommen, sich entfesseln und entscheiden, wohin die rasante Fahrt überhaupt gehen soll. Und aufpassen muss man wie ein „Haftlpasser“, dass man ja keine Abzweigung versäumt. Hoppla, da ist ja die meine, die ich im Visier gehabt habe. Die geht aber steil rauf! Was, so schmal?!? Wie soll denn das gehen? Ich probier’s mit Siitonen. Mühsam! Ich probier’s außerhalb der Spur. Keine Chance! So gemein, der Boden gibt ja nach unter den Stöcken! Vor mir sehe ich Leute ihre Skier abschnallen. Soll das ein Witz sein? Kommt nicht in Frage! Wie eine alte Ente mit Spreizwindeln und viel zu großen Flossen plage ich mich letztendlich im schrecklichsten Grätschschritt aller Zeiten den Hang hinauf. Wie oft sich dabei meine Schispitzen im seitlich schweren Schnee verfingen und ich hinkniete und die unmöglichsten Verrenkungen initiierte, um die Spitzen wieder frei zu bekommen, das weiß ich nicht mehr! Gut so!


Ich war beim richtigen Posten. Juchuhh! Wie ging’s weiter? Auf alle Fälle zuerst mal retour! Ui! UI! Warten auf freie Bahn, dann Augen zu und Schuss runter?!? Wisst ihr eigentlich, wie alt ich bin? Wird wohl vernünftiger neben der Skidoospur sein! Gesagt, getan! Ich ließ es lattern, bis….Glück gehabt… die Schier irgendwann mal keine Lust mehr hatten und von alleine stehen blieben. Das war doch lustig! Es beginnt mir zu taugen. Noch dazu hab’ ich eine Konkurrentin, die es vorzog, die Skier abzulegen, überholt! Dass man sich Mut einstecken sollte, das hatte uns niemand gesagt!


Diese Abfahrt war aber noch heilig! Es kam manchmal wirklich schlimm und brutal. Am Sonntag, als ich mit Startzeit 01 am frühen Vormittag startete. Alles war bockhart! In den Waldteilen hatten die Skidoospuren teilweise tiefe Löcher und Wellentäler hinterlassen. Sich außerhalb davon zu bewegen war nicht ratsam, denn es standen zu viele Bäume und Sträucher und Geäst im Wege. Die Skier auszuziehen, das ließ mir der Kopf nicht zu. Ich brauste die Abfahrten hinunter, in der Hoffnung irgendwann einmal einen Strauch und nicht gerade einen Baumstamm oder einen Stein zu umarmen. Ich wunderte mich über meine Standhaftigkeit und meinen immer größer werdenden Mut. Ab und zu verlor ich freilich das Gleichgewicht. Wenn schon so viele  neben, hinter und vor mir wie Zündholzfiguren zusammenklappten und mittelgroße Krater hinterließen, warum sollte es mir besser gehen. Schürfwunden am Kinn und ein beleidigter Schidaumen, erzählen noch heute davon. Wenigstens mein Equippment blieb ganz!


Angelika erging es ähnlich wie mir. Womit sie aber am meisten zu kämpfen hatte, das war das Orientieren, das für sie ja vollkommen neu ist. Und sich irgendwo anhängen und nachfahren, das widerstrebte ihr. Da war sie happier, jeweils sämtlichen Posten in der Umgebung einen Besuch abzustatten, irgendwann einmal musste ja der Richtige dabei sein. Und irgendwann, nach etlichen Höhenmetern und Weitenmetern hatte sie sie auch alle beinander und konnte sie stolz im Ziel vorweisen. Dabei war der Zeitabstand zu den Besten gar nicht mal so groß. Wartet mal ab, was passiert, wenn sie fit im Orientieren ist. Sie kann nämlich Skaten, das ist eine Wucht! Übrigens, Laufen genauso und Radfahren erst recht! Ihr werdet staunen!


Klar, dass diese intensiven Erlebnisse an diesem St. Johann Wochenende nicht spurlos an uns vorüber gegangen sind. Wir möchten sehr gerne bei weiteren Ski-OLs starten, weil’s uns einfach taugt! Am liebsten würden wir euch alle dazu motivieren, darum schreibe ich auch diese Geschichte. Macht mit!


Wir sind HG dankbar, dass er uns völlig mit der Nase in dieses Metier getunkt hat. Auf geht’s, auf noch viele schöne Ski OL Erlebnisse, Abenteuer und Erfolge!


Einen genauen Bericht über die Veranstaltung in St. Johann und die Ergebnisse gibt’s (demnächst) auf der TIFOL Homepage zu lesen!


Bericht von:  Karin Lugsteiner  ("frischgebackene" Österreichische Meisterin in ihrer Klasse - wir gratulieren)