MTBO: 1. und 2. AC, ÖSM und Staatsmeisterschaft Mittel in Egg am Faaker See

(14. und 15. Mai)


Wir waren bei einer großartigen Inszenierung:

Bereits zur Tradition ist der Mountainbike OL am Faaker See geworden, den die Villacher Naturfreunde unter der bewährten Leitung von Karin Irk, Klaus Wallas und Wolf Eberle durchführen. Viele Jahre noch möge diese Veranstaltung begeisterte Mountainbiker/innen aus dem In- und Ausland anziehen. Sie ist nämlich von Anfang bis Ende echt voll des Lobes wert!



Da  meine Kollegin Angelika eine technisch sehr versierte Mountainbikerin ist,  hervorragende Grundkondition besitzt, mit dem Orientieren immer besser zurecht kommt und jeden Streich gerne mitspielt, war sie über meinen Vorschlag, beim 1. MTBO AC am Faaker See teilzunehmen, sofort Feuer und Flamme. Ich biss ihr zuliebe ein wenig in den sauren Apfel, aber wie immer, war letztendlich auch ich restlos vernarrt in unser Tun.


Angelika fühlte sich im kärntnerischen Biketerrain sehr wohl, war fasziniert von den Routenwahlmöglichkeiten, die sie aber nicht länger studierte („ Sehe ja doch nicht, wo’s hier rauf oder runter geht!“) sondern alles bewältigte, wie’s halt einfach so daherkam. Je steiler und unwegsamer auf und ab, umso lieber! So fand sie manche Anstiege echt knackig und pries die tiefen Erdfurchen und –löcher, das meist sehr dichte, knorrige Wurzelwerk und das viele Laub auf dem Boden. Der Wald war überraschend feucht, nach all der langen warmen Wetterperiode. Eine richtige Wohltat!


Dem Rad vertrauen. Die Lenkstange ganz locker halten, damit sie viel Spiel hat. Das Bike die ideale Spur finden lassen. Dir vorstellen, du wärst ein Bächlein. Dort, wo das Bächlein fließen würde, die Reifen fahren lassen. Durch feuchte tiefe Erdrillen schnell gleiten, man fällt ja weich!!! Richte deinen Blick nie auf einen entgegenkommenden Fahrer, nie in Richtung Gefahr, sondern weg von ihr!  Setz’ dich beim Abwärtsfahren auf einen imaginären Sattel hinter den eigentlichen Sattel und sitze aufwärts am vorderen Eck des Sattels. Staunend und fasziniert inhalierte ich all diese und noch viele andere technische Fahrtipps, die Angelika mir anvertraute.

Und ich bewunderte ihr Geschick mit Reparieren. Was machen denn Ständer, Licht, Tacho, etc. auf deinem Rad? Alles im Weg! Runter damit! Zu Befehl Frau Mountainbike! Nur zu! Kannst du mir vielleicht meine schleifende Vorderbremse auch noch richten? Kein Problem!


Eigentlich ging’s uns beiden recht gut. Wir hatten freilich so unsere Probleme mit den ungewohnten Wegsignaturen und dem anderen Kartenmaßstab. Ich zusätzlich mit dem schnellen Gegen-und Überholverkehr auf schmalsten Spuren. Da zog ich es vor, stehen zu bleiben und bestmöglich auszuweichen. Stehen blieb ich sowieso andauernd, um die Karte zu lesen. Das war anders nicht möglich! Den Weg länger einprägen hätte ich mir können, aber ich hatte ja an so viele Tipps zu denken und zudem meine glatten Reifen andauernd zur Vorsicht zu ermahnen! Irgendwie schaffte ich es ins Ziel mit allen wichtigen und richtigen Daten auf meinem Chip. Angelika fuhr auf derselben Strecke 26 Minuten schneller als ich! Wow! Ihr 4. Platz ist super!


Das Wettkampfzentrum befand sich auf einem überaus sauberen, freundlichen und idyllischen Campingplatz mit 20minütiger Gehzeit durch einen Fitnessparcour zum Strand des Sees. Allein schon unser Campingerlebnis dort war die Reise wert!


Nun müsst ihr euch noch zwei Weiberleit beim ersten Ausführen einer geliehenen Campingausrüstung vorstellen! Verflixt, da passt was nicht zusammen…..noch mal von vorne……aha, so geht das….und für was soll das da sein?

Verspätetes Freitag Abendessen klarerweise, nachdem der Bau endlich auf  mehr oder weniger wackeligen Beinen stand.

Ein anschließendes fulminantes Naturkonzert, bestehend aus Teich-, Baum- und Wiesenorchester, begleitet von Knurr- und Drummerlady Kali (Angelikas Hundedame), die das Campen noch nie zuvor geübt hatte und uns eifrigst beschützen musste vor jedem Grill und Heuhupfer, bescherte uns eine lustige, Schweizer Käsenacht! Hunderte Löcher im Schlaf!


Ungern verabschiedeten wir uns bereits am Samstagabend nach der netten Siegerehrung, bei der es zusätzlich zu den Medaillen nützliche Sachpreise gab. Aber unser Auto musste rechtzeitig zu Hause sein!


Wir kommen bestimmt wieder und hoffen, etliche LKIler auch dazu motivieren zu können. Freut euch auf ein exquisites Campingabenteuer, auf ein tip-top organisiertes Rennen und ein außergewöhnliches Fahrtraining mit Angelika!


Bericht: Karin Lugsteiner