SchiOL in Italien
Italienische Meisterschaft Langdistanz und Italienische Staffelmeisterschaft
St. Felixer Alm, 14./15. Jänner 2012


Pack’ deine Skater ein und fahr’ in den Süden! Atme Sonne, Schnee und Alm ein! Lass’ mal andere arbeiten! Freu’ dich einfach und genieße!

Nach zwei arbeitsaufwändigen SchiOL Wochenenden war das kleine Intermezzo in Italien richtiggehend eine Wohltat. Sich mal um nichts kümmern müssen, alles gut von Ernesto und seinem TOL Team vorbereitet in Empfang nehmen dürfen, sehr willkommen sein, keinen Druck, keinen Stress verspüren, viele Freunde und Bekannte treffen und eine reizvolle Almregion durchgleiten…stopp, das ist nun nicht ganz treffend ausgedrückt, eher durchackern,…ja das ist besser.


 Das Gelände war nämlich sehr, sehr anspruchsvoll. Ein richtiges auf und nieder, mit praktisch keinen wirklich breiten Loipen. Holprige, teils recht steile Waldpassagen wechselten mit kleinen Almwiesen und Lichtungen, die meist üppig von Spuren durchzogen waren. Nichts für Sonntagsfahrer oder Angsthasen! Selbst junge, durchtrainierte, verwegene Draufgänger gaben auf riskanten Abfahrtsmanövern schrille Laute von sich. So, als ob sie den nächsten Baum beschwören würden, ja rechtzeitig auszustellen. Meist konnte man nämlich nicht voraussehen, ob es am Ende der schmalen Talfahrt einen entsprechenden Auslauf gibt, oder man direkt auf den nächsten Baum zusteuert.
Recht gefährlich und lästig waren auch Wurzeln, in denen man sich leicht verhedderte.


Der organisierende Verein TOL (Terlaner Orientierungsläufer) war froh, das erste Rennen der Saison im bis heute schneearmen Südtirol nun endlich doch austragen zu können.
Aber man musste hoch hinauf. Mit Allradern der Feuerwehr wurden alle Teilnehmer auf die St. Felixer Alm,  eine frisch zugepulverte Region, hinauf“geliftet“.
Man kam sich vor, wie auf einer Expedition.  Die Kälte verlieh der abenteuerlichen Stimmung freilich noch mehr Kick. Auf der Alm gab es dann eine große Hütte mit einer riesigen Feuerstelle. Herrlich! Um diese scharten sich dichtgedrängt die kalten Zehen, Finger und Nasen der ca. 90 Teilnehmer aus Italien, der Schweiz, Rumänien, Deutschland und TIROL (HG; Adrian, Fürni und ich!) Auch Langlaufschuhe in allen Farben und Größen hatten Zeit für einen gemütlichen Plausch nahe oder über dem Feuer.


Draußen ging’s dann richtig zur Sache. Und zwar von Beginn an. Da stieg der Puls ganz ordentlich! Obwohl die Streckenlänge eigentlich nicht an eine Langdistanz erinnerte.
Befreit von Organisationsaufgaben und Punktegegnern liefen wir alle vier ein wirklich gutes Rennen. Adrian konnte die italienischen Stars in die  Knie zwingen. Er belegte hinter zwei rumänischen Topläufern den dritten Platz. HG und ich, wir schlugen uns auch tapfer, konnten je eine „silberne“ Kiste Äpfel in Empfang nehmen.
Fürnis Kampf galt vor allem der Kälte. Diese versuchte er mit allerlei Wundermitteln in Schuhen und Ärmeln, etc. auszutricksen. Da wurde ihm freilich so heiß, dass er die Anzugjacke öffnete. Zu dumm! Beim nächsten Sturz füllte sich das Vorderteil mit Schnee und zur Kälte gesellte sich die Nässe.


Der Staffelbewerb am Sonntagvormittag war auch ein Hit. Ich durfte mal in eine D35 Bahn hineinschnuppern. Ganz schön zach!


Es war ein gelungenes Veranstaltungswochenende, das uns viel Vergnügen und Freude bereitete und vor allem auf HG und Adrian wie eine Massage wirkte.
Nun packen wir die Skater wieder aus, aber nicht um sie ruhen zu lassen. Nein, um sie zu laufen und zu pflegen für die nächsten Herausforderungen.
Denn das SchiOL Theater dreht sich rasant weiter!


Bericht: Karin Lugsteiner