intro_Slowenien_2012

Oster TL in Postojna, Slowenien

31. März bis 3. April 2012

 

Wolfgang Madl organisierte das heurige Oster Trainingslager für die reise- und bewegungsfreudige LKI Familie. Inmitten einer geheimnisvollen Karstwelt schlugen wir unsere Zelte auf, genossen das ruhige Ambiente des großen Sporthotels, das Beisammensein mit Jung, Alt und Neu, die effizienten Trainingseinheiten in ungewohnter Landschaft und das naturverbundene Slowenia Feeling.

 

Wald, Buchen, Dolinen, Steine, Laub, Bärlauch,    …so weit das Auge reichte! Laubgeraschel, Ästeknacken, Tiergeräusche…so weit das Ohr vernahm, Knoblauchduft…so viel die Nase aufnahm und  zartes Frühlingserwachen… so tief die Seele fühlte.


Wie eine leere Pralinenschachtel, deren Einbuchtungen kreativ verteilt und verändert wurden, präsentierte sich das Trainingsgelände. Das heißt, ab und zu fand man in solch einer Pralinendoline ein rotweißes „Gutsie“ und hatte eine irrsinnige Freude. In dieser nach unten gestülpten Welt machte das Finden unglaublich Spaß. Wie riesig manche  Dolinen doch sind! Ich staunte und freute mich wie ein Kind, das zum ersten Mal Schnee sah!


Tastete man sich auf reduzierter Karte, mit nur braunen Höhenlinien und brauner Signatur durch das Gebiet, machte man die Erfahrung, dass es eigentlich alle anderen Farben und Eintragungen gar nicht braucht, um erfolgreich Punkte anzulaufen. Richtig befreit von unnützer Last drang man tiefer in die reine und wahre Kunst des Orientierens ein und scheiterte kaum, was unheimlich beflügelte.


Sämtliche Bahnen wurden von einem dortigen OL Trainer auf einer sehr genauen, noch druckerwarmen neuen Karte, geplant und gesetzt. Aufbauend,  spannend, differenzierend, motivierend.


Es begann mit einem eher längeren Lauf mit langen, schnellen Teilstrecken auf Wegen oder gut belaufbaren Arealen und Feinorientieren in Postennähe. Wurde fortgeführt mit einem Insellauf, einer nicht ganz einfachen Kompassübung. Eine Rescuecard mitzuhaben, war ein sehr beruhigendes Gefühl! Weiters gab’s dann einen Korridor zu bewältigen mit anschließender Postenjagd in sehr detailreichem, diffizilem Gebiet mit sehr vielen und schwierigen Posten in unzähligen Dolinen. Am dritten Tag standen die nur auf braun reduzierte Karte und eine Ein - Mann Staffel mit drei Kursen zu je 2,5 km auf dem Programm. Den Abschluss bildete ein Score OL in sehr steinigem und eher steilem Gebiet, aber auch flacher Aulandschaft. Mühli und Wolfgang zeigten uns, was man in den vorgegebenen 50 Minuten schaffen könnte. Hut ab!


Dass unser Bahnleger das Startdreieck auf der Karte im Gelände nicht markierte, das war das einzige, das wir ihm stinkeübel nahmen. Doch eigentlich hat er ja Recht. Wer durch die Gegend träumt und den genauen Startpunkt nicht eruieren kann, der braucht bestimmt gar nicht erst starten, weil er von Anfang an überfordert ist. Also „Brain warming up“ bereits am Weg zum Start!


Das Wort „Läufe“ ist nicht ganz richtig. Denn wirklich laufen war nur auf Wegen möglich. Querfeldein musste jeder Schritt sorgfältig überlegt und gesetzt werden. Das viele Laub am Boden verdeckte ganz gemein und hinterlistig Steine und Löcher. Dürres Geäst und Unterholz lagen in manchen Gebieten sehr dicht verstreut am Boden, auf seltsame Art und Weise vom Wind gebündelt und Heere von kleinen und großen Steinen, teilweise von Moos bedeckt, sorgten für ein holpriges mühsames Fortbewegen. Doch müde wurde man allein schon von der angespannten Haltung und natürlich hochkonzentrierten Pirsch.


Sehr nett waren die Mittagspausen im Gelände. Mit kleinem Kocher, einer Pfanne und Nudeln kreierte HG Gaumenfreuden für alle hungrigen Krieger. Hannis Tröpfchen Sekt, Ninas Kuchen und HGs Kaffee, Äpfel und Schokolade rundeten den idyllischen Schmaus ab.


Die Freizeit benützten einige um berühmte Höhlen zu erforschen, ein Schloss und auf Entdeckungsreise in Postojna zu gehen. Auch knifflige OL Rätsel aus den „It’s cool“ Unterlagen zogen nicht nur die Kinder in den Bann.


Für hübsche Feuersalamander, die gerade den Weg über die Fahrbahn wagten, startete man Rettungsaktionen und man bestaunte und fotografierte die vielen verschiedenen frischen Blümchen auf dem Waldboden. Den umwerfenden Knoblauchduft konnte man leider nicht auf Bildern einfangen.


Und so wie HG seine Endansprache in zehn Worten abhielt, indem er sich für uns alle bei Wolfgang für dieses gelungene und rundum harmonische TL bedankte, möchte auch ich diesen Bericht mit zehn Worten beenden und zwar mit einem Wunsch.


Ich möchte so gerne wieder mal Ostereier in Dolinen suchen.


Bericht: Karin Lugsteiner


>>>>Fotos auf Picasa