ÖSTM und österr. Staatsmeisterschaften im Sprint

1. und 2. AC

Riegersburg und Fürstenfeld

14./15. April 2012

 

Man höre und staune – die Riegersburg lädt zum OL Feste! Ihr tapferen Maiden und Recken, kommet herbei in Scharen, sammelt euch am Nordfuße des mächtigen Vulkanfelsen, erklimmet gemeinsam den legendären Eselsteig zum Start im Herzen der Anlage und strebet los!

 

Imposant und stolz erhebt sich die Riegersburg über das oststeirische Hügelland.

Nicht im Traum dachte ich daran, diese eines Tages als Orientierungsläuferin erobern zu dürfen. Mit ziemlich gemischten Gefühlen wagte ich mich an dieses Abenteuer. Zum einen erfüllten mich kindliche Neugier und Sensationslust, zum anderen flößten mir die wuchtigen Mauern und Tore ziemlichen Respekt ein. Werde ich mich auf so ungewohnter Karte überhaupt zurecht finden?

Mit 16 Teilnehmern aus Tirol war unser Land seit langem wieder mal stark vertreten. Besonders die ältere Generation verließ das Turnierfeld schwer mit Gold und Silber behangen! Allen voran Goldsissi. Kein Wunder! Liebt sie doch alte Mauern und geheimnisvolle Orte. Silber durften Helga, Hanni, Hermann, Martina Kogler, Johannes Wechselberger und ich einpacken. Fette Beute für Tirol, nicht wahr?

Dass die Festung selber nur einen kleinen Teil am Vulkanhügel einnimmt, auf das waren wir nicht gefasst. Auch ging der Lauf in den meisten Klassen gleich aus der Burganlage hinaus, über terrassenartig angelegte Wiesen und Weinberge und vermauerte Serpentinen hinunter in den kleinen Ort, anschließend durch den Wald wieder zurück zur allgemeinen Sammelstelle am nördlichen Hügelfuße. Hatte man sich erst mal auf die verschiedenen Ebenen und den 4.000er Maßstab eingestellt, ging’s ratzfatz dahin. Die Posten waren pimperlleicht, aber so dicht wie die Sterne  am Himmel.

Der eisige Wind, die prachtvoll blühenden Obstbäume, die tristen Wolken, die rutschigen Pflastersteine und das emsige Treiben (600 aktive Teilnehmer!) verliehen  dem Spätsamstagnachmittagturnier mittelalterliche Stimmung. Auch die rotweißen Postenschirme muteten wie Wappen. Dass aber geritzte Übeltäter unehrlich werkelten (sie nahmen eine Abkürzung über eine Mauer, die durch olivgrünen Privatgrund führte), das mag zwar auch zur Atmosphäre dazupassen, aber verleiht ganz gewiss keinen Orden!

Doch zurück zu Erfreulichem. Die fünf Kinder (Jugendlichen), die uns begleiteten, hatten viel Spaß und absolvierten ihre Läufe recht gut. Beinahe stündliche Fütterung hielt sie auf Trab und bei Laune. Sophia beschrieb die Meute wohl treffend. Ausgelassene, verspielte, schwerhörige, dauernd hungrige Hundewelpen, die wie auf Kommando umfallen. Doch in der sehr schönen Ferienwohnung benahmen sie sich total artig. Dafür gab’s fruchtigen Haferflockenbrei als Belohnung! Lecker!

Und wer eine Reise mit Hanni und Hermann macht, so wie Adrian, der amüsiert sich königlich bei deren filmreifen Disputen. Dass sie letztendlich doch immer dort landen, wo sie beide hin wollen, nur auf unterschiedlichen Wegen, das zaubert Wohlwollen und Grinsen in die Gesichter aller anderen Autoinsassen.

Nun noch ein paar Worte zum zweiten Tag.

Eben, nicht sonderlich schwierig (ausgenommen H13/14!), schnell! Der Lauf kam guten Läufern sehr entgegen. Wir Tiroler vermissten die Berge. Helga heimste eine bronzene Trophäe ein und eine rote Hundeleine, aber ansonsten waren unsere Leistungen nicht aufregend. Neuling Thomas Egger freute sich über seinen 5. Platz. Sohn Maximilian erhielt auch wertvolle Austriacuppunkte!

Wo gingen wir noch mal rauf? Genau, den Eselsteig! Aber Esel sind Orientierungsläufer nie, niemals! Davon bin ich überzeugt. Wir üben nämlich den abwechslungsreichsten Sport aus!

 

Bericht: Karin Lugsteiner

Fotos vom Wochenende