intro_kufstein_2013Österr. Sprintmeisterschaft und Staffelmeisterschaft in Kufstein und Oberndorf

25./26. Mai 2013


Eine Sprintmeisterschaft durch das viel besungene Kufstein und eine Staffelmeisterschaft durch wüstes, vom Regen aufgeweichtes Gelände in Oberndorf erfreute  und inspirierte alte und neue OL Fans aus ganz Österreich. Monatelang werkelten die Organisatoren und Vereinsmitglieder des OL Kufstein, des OLC Schwaz und der Naturfreunde Kitzbühel gemeinsam mit dem technischen Delegierten Hans Georg Gratzer am Gelingen dieser Veranstaltung. Der Inn war zwar nicht grün,  der Wald nicht trocken und gut belaufbar, aber eine wahre Perle an OL Lust nahm ein jeder Teilnehmer mit Freude und Anerkennung nach Hause.


„Kennst du die Perle, die Perle Tirols? Das Städtchen Kufstein, das kennst du wohl? …“


Nach dieser österr. Sprintmeisterschaft ganz gewiss. Am Fuße der Festung öffnete das berühmte Städtchen seine Vielfalt an Schönheiten und Kuriositäten für ca. 500 OL Läufer/Innen, deren großes Ziel es war, einen kreuz und quer gespannten Knäuel so schnell wie möglich Runde für Runde aufzuwickeln. Auf Grund fintenreicher Streckenführung wurde beim einen oder anderen der Knäuel schnell mal dicker, da durch weniger ideale Routenwahlen natürlich die Anzahl an Laufmetern stieg. Doch Ende gut, alles gut, die erarbeitete Perle ist, je runder sie wurde, eigentlich wertvoller, nicht wahr? Zudem verleiht ein kniffliger Schliff allen denselben Hauch an Extravaganz.


 Wie es für einen Sprintbewerb auch typisch ist, entschieden häufig wenige Sekunden über Sieg oder Niederlage, ups, dieses Wort gibt es beim OL ja gar nicht. Es heißt „reicherseinanErfahrung“!


Nur eine kleine Abordnung des LKI nahm an dieser großartig inszenierten Festorgie teil. Schade, war doch alles perfekt vorbereitet und lief wie am Schnürchen ab. Feind Regen und Wind ließ man ganz einfach vor den Toren. Und an allen Ecken und Enden spürte man trotz fehlender Sonne, dass mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. So ein Sprint in einer solch anmutigen Stadt gespickt mit Denkaufgaben, das fühlte sich an, wie ein Gläschen prickelnder Sekt am Sonntagmorgen.


Schau, schau, fünf LKI Damen sprangen am Ende aufs Podest. Zuoberst Sissi in der D65 Klasse, ein Stüfchen weiter unten Maria, Helga und ich in unseren jeweiligen Klassen und auf Platz drei lief in der Kategorie D16 Sophia Löschnig. Steckten unsere Herren in einer Ritterrüstung?!?


In eine komplett andere Welt versetzt wurden wir dann am nächsten Tag bei der Staffelmeisterschaft. Kein Lustwandeln oder Tänzeln mehr entlang einer gepflegten Promenade, sondern Keuchen, Fleuchen, Stapfen durch Sumpf und Urwald, Winden durch Ranken, Brennessel und wüstes Kleingeäst, Rutschen über steile Hänge,  Versinken in so richtig gatschigen Sonderterrains. Aber Erdklumpen an Schuhen und hinauf bis zu den Hüften lebten nur kurze Zeit, denn das nächste Wasserloch stand schon bereit. Meist total unverhofft. Wunderschön dichte, üppige und relativ hoch gewachsene Heidelbeerstauden verwehrten jeglichen Blick auf den konfusen Untergrund.  Ich weiß nicht, wie es anderen erging, aber ich wollte laufen, lag die meiste Zeit am Boden, verzweifelte, fühlte mich wie im tiefsten Amazonasgebiet, hatte das Gefühl zu kämpfen bis zum Umfallen, aber nicht vorwärts zu kommen, so wie ich wollte. Sabine, die eine flotte Zeit lief, verriet mir ihr Geheimnis. Einfach konsequent auf den Wegen bleiben!!! Beim späteren Kartenstudium denke ich mir dann, da gab es ja tatsächlich Wege, um wenigstens sicher und plagefrei in die Nähe der Tauch- oder Rankstationen zu kommen. Hmmm! Diese Prüfung hab‘ ich eindeutig nicht bestanden! Somit haben Sabine, Helga und ich den dritten Platz in der österr. Staffelmeisterschaft vergeigt! Okay, „reicherseinanErfahrung“ tröstet hinweg!


Die einzelnen Bahnen waren sehr selektiv und besonders in den Eliteklassen blieb die Entscheidung bis zum Schluss spannend, was auch das ORF Team begeisterte.


Die sechs Kinder, die ich mithatte, zum Teil echte „Frischlinge“, die sich ebenfalls mutig auf diese Amazonasexpedition einließen, kehren mit großen Eindrücken heim. Diese Art von Erlebnissen bindet sie intensiver an unsere tolle Sportart und ich freue mich! Ganz besonders Jonas möchte ich hervorheben, der in der Meinung, eine Neulingsbahn ausgehändigt bekommen zu haben, eine wahre Odyssee durchlebte. Tatsächlich in der Hand hielt er eine 3,5 km lange, 19 postenhältige Könnerkarte, mit Postenstandorten überall, nur nicht an Wegen. Aufgeben? Kommt nicht in Frage! Er fand jeden einzelnen Posten. Eine zweistündige Meisterleistung, zu der wir alle gratulieren!


Ein großes Lob gebührt auch den Verantwortlichen der Preisverleihungen. Die selbstgemachten Werkstücke sind echt pfundig! Super schön gemacht! Danke!

Die Tiroler punkteten wieder mal in den Rubriken „Organisieren“ und „Edle Laufgebiete“. Bravo!


Bericht: Karin Lugsteiner

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