DSCN9667Vier Tage OL Sommervergnügen

Berg im Drautal

12.-15. Juli 2020

Recht fordernde OL Trainings, multisportive Neuerfahrungen, jede Menge Spiel, Abenteuer, Gemeinschaft und Spaß kennzeichnen vier unvergessliche Tage in BERG im Drautal, Kärnten.

Da das geplante TL in Hinterstoder abgesagt werden musste und die Kinder unsäglich traurig darüber waren, weinten auch Karin und HG, bis sie zufällig auf ein Juwel stießen, das in Windeseile Form annahm und zu glänzen begann. Dann ging alles ruckzuck. Innerhalb von drei Tagen stand die Teilnehmerzahl fest (20 Kinder), war die Unterkunft gebucht, war das Rahmenprogramm ausgesucht, war der Transport geregelt, war alles fix und fertig organisiert. Dabei trafen Profis mit Herz auf Profis mit noch größerem Herz!

Carmen und Andreas Ebenberger von der „Radlerstation Sandhof“ in Berg, unsere Gasteltern, bemühten sich sehr, uns ein stimmungsvolles, gepflegtes, bioenergetisches Plätzchen zu bieten. Denn Pausen und Regeneration waren bei diesem Monsterprogramm mehr als wichtig. Die ganze Anlage mit ihren kuscheligen Schlafnestern war der ideale Ruhe - und Auftankbrunnen. Genauso das gute Essen. Schon das Frühstück in der stimmigen Gaststube war jeden Tag ein wohliges Erlebnis. Übrigens, Pflichttee oder ein Glas Wasser sind inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden! Ein Kampf, den HG und ich gewonnen haben! Nach einer Stunde Morgensport in aller Früh, wenn der Hahn kräht, hatten wir damit, zugegebener weise, leichtes Spiel!

Zum Glück wurde es diese vier Tage niemals richtig heiß. Alle trugen dennoch schön brav ihre Schildkappen. Der jüngste Zwerg am liebsten eine Eigenkreation aus Schildkappe, Wollkappe und Band, was ihm total gut stand und verwundertes Nachfragen, ob ihm denn nicht zu warm sei, erübrigte.

Ein Highlight folgte diese Tage dem anderen. Standup Paddeln am Weißensee, eine schöne Radfahrt auf dem 5 Sterne Drautal Radweg (das nächste Mal nehmen wir die Skiroller Ausrüstung mit!), Bogenschießen im 3D Parcour in Radlach, Klettern im Hochseilgarten, Baden und Turmspringen am Tristacher See und am Greifenburger See, ein Schnupperkurs im Golfen, eine coole Traktorfahrt am Hänger bis in die Gaislochklamm mit Bachwaten, Steinhüpfen und Grillparty und tägliches intensives Ballspielen, zehrten an den Kräften und machten müde. Die allergrößte Herausforderung jedoch, vor allem für Neulinge, die noch nicht TL affin waren, war das Packen des Rucksackes für all die verschiedenen Aktivitäten eines ganzen Tages! Und das ohne Mama!!! Damit begann man am besten noch vor dem Zubettgehen! Kein Wunder, dass um 22:00 Uhr der Wunsch nach Polster und Schmusetier groß war! Solch geistige Anstrengungen machen müder als Herumtollen. So müde, dass man gar Karins Stirnband mit seinem eigenen Kuscheltier verwechselt und die Zahnpasta auf den Zahnbürstenschutz streicht anstatt auf die Bürste selber.

Das Wetter war stets ideal, lediglich ein bisschen weniger Wind hätten wir uns beim Standup Paddeln am Weißensee gewünscht. Der Wind erzeugte Wellengang, der Koordination und Gleichgewicht auf dem Brett ziemlich ins Wanken brachte und zudem viel Kraft forderte, der raschen Abdrift entgegen zu steuern. Dabei eineinhalb Stunden lang nicht ins Wasser zu fallen, schafften all diejenigen, die fleißig das ganze Jahr über die Koordinationstrainings mit Christian und Michael besuchen. Ich hätte nie geglaubt, dass so viele trocken zurück an Land kommen, nach verschiedensten Übungen, Wenden, Formationen bilden, Board wechseln, Slalom um die Brückenpfeiler fahren und einem abschließenden Staffelwettkampf. Auch die zahlreichen Schaulustigen auf der großen Brücke hielten ein, staunten, bangten, klatschten und freuten sich darüber, dass die Kinder so geschickt waren und so viel Spaß hatten. Es war die Attraktion des Vormittags!

Danach war der Hunger nicht nur bärengroß, sondern elefantengroß! Pech! Zu wenige Brote, Obst und Gemüse im Lunchpaket mitgenommen! Da besorgte HG kurzentschlossen große Schüsseln Pommes, die „Buspapa“ Michael zur riesengroßen Freude aller, servierte.

Große Spannung herrschte beim Eintrittsportal des Hochseilgartens. Unsere Kleinen wünschten heimlich sie hätten in letzter Zeit mehrere Spinatsmoothies verzehrt, sich öfters in die Länge gestreckt und fleißig mit Wasser begossen. Eine kleine Kerbe im Holzpfahl entschied nämlich über Flying Fox über den See tauglich oder eben nicht. Da gab’s dann schon für einige sehr traurige Momente! Doch alle durften im Hochseilgarten sämtliche Routen klettern, auch schwarz, was überaus zach war. Und danach zurück nach Berg radeln über Amlach, wo es ziemlich bergauf ging. Auch hier hatten die Kleinen arg zu strampeln mit ihren kleinen Rädern, damit sie mithalten konnten. Sie schafften es prima! Eine köstliche Gulaschsuppe und leckere Eispalatschinken waren der Lohn für solch anstrengende Strapazen.

Beim Golfschnupperkurs bekamen die Kids viele interessante Infos über eine für sie völlig neue Sportart. Anschließend hatten sie die Gelegenheit die Bälle anständig hinaus zu pfeffern. Wir hoffen, dass der/die eine oder andere Golfprofi und unser Sponsor wird.

Die fünf OL Einheiten entpuppten sich als ziemliche Herausforderungen. Das Training am Tristacher See, mit Sportident, war recht knifflig, da die Karte schon längere Zeit nicht mehr revidiert worden war. Die Kinder liefen aus Sicherheitsgründen zu zweit. Erstmals bemerkten einige Mädels, die OL bis jetzt nur von der angenehmen Seite erlebt haben, in schön belaufbaren Wäldern, dass OL Beine im Badeanzug und Shorts nicht gar so hübsch aussehen. Aber was soll’s! Man hat auch die Posten hinter dem meterhohen Farn und Brombeergeranke gefunden, wenn Umlaufen gar nicht möglich war. Das macht stolz!

In Praditz am Weißensee stand ein Partner Linien OL Training auf dem Programm. Wir wollten, dass auch die Kleinsten Geländeformen wie Mulden und Nasen auf Karte und im Gelände erkennen lernen. Ui, ui, da schwitzten sogar die Größeren! Wellen am Wasser waren leichter zu bewältigen als Wellen in den Höhenlinien! Dennoch holte das als erstes startende Team HG beim Postensetzen knapp vor dem Ziel ein, schnappte sich den Zielposten und lief damit zum Zielstandort. Die Sportidentausrüstung verriet im Ziel, ob man richtig gelaufen war. Keiner wusste im Vorfeld wo und wie viele Posten gesetzt waren! Tricky!

Dafür war der Stadt OL in Lienz, der beim Eisstandl endete, ein Leichtes!

Das OL BINGO Spiel mit zugelostem Partner am letzten Abend brenn-, kratz-, stechfrei und lustig!

Das Herstellen eines Geländereliefs aus Moosgummi mit Setzen der Posten laut Karte und Erstellen der dazugehörigen Postenbeschreibung eine ganz neue Erfahrung, die beim einen oder anderen das berühmte AHA- Erlebnis erzeugte. Endlich!

Der geplante Labyrinth OL am Sportplatz ging sich bei diesem dichten Programm nicht mehr aus. Ein anderes Mal!

Neuling Felix meinte zu Beginn unserer Reise:“ Sein HG und du die einzigen Aufpasser?“ Für eine ganze Meute?!? Ja, freilich, aber über eine fröhliche, begeisterte Meute, die kooperiert und das macht echt Spaß! Alle verhielten sich vorbildlich und diszipliniert. Überall, wo wir auftauchten, fielen wir positiv auf und bekamen dickes

Wenn HG und ich Medaillen für besondere Verdienste austeilen würden, dann bekäme jeder eine.

Emil:                            fürs perfekte Leiten der coolen Merkballspiele

Elisa:                           fürs tapfer sein und trotzdem fröhlich (Bienenstich am Fuß)

Sophia:                        fürs Kümmern um Elisa und Huckepacktragen

Moritz G.:                   fürs vorbildliche Vorleben wichtiger Regenerationsphasen und Einbringen seiner imposanten Gedächtnisleistungen für die Gruppe

Sabrina:                      für ihren Hausverstand und beeindruckenden Lösungsstrategien bei verschiedensten Problemchen, die so auftauchten.

Theresa:                      fürs schnelle Abfahrtbereitsein, auch wenn die sieben Zwetschgen noch nicht gepackt waren, weil ein Buch spannender war und für ihren sozialen Einsatz im Pechhüttchen. Natürlich auch fürs Retten des Abendessens im Bogenparcour!

Moritz K.:                    fürs uns immer wieder zum Schmunzeln bringen und die Gabe mal alles leise zu beobachten, bevor man eine Entscheidung trifft. Und natürlich fürs Filmen am Weißensee!

Felix K.:                       fürs unkompliziert sein, überall begeistert mitmachen und fürs genaue Nachfragen, was, wer, wie, wann, wo, womit, warum, wohin… weil er rasch dazu lernen möchte.

Pia:                             für ihr übergroßes Selbstorganisationstalent, obwohl sie noch so klein ist

Julia:                           für ihre soziale Intelligenz, ihr feines Gespür für Recht und Unrecht, für Fairness und Einsatz dafür

Lilli und Tabea:           fürs wohltuende absolut problemlos sein und ihre ansteckende Fröhlichkeit und Leistungsbereitschaft

Emilia:                         fürs Sonnenschein sein, auch wenn allerhand Wehwehchen plagten (unter anderem auch ein Bienenstich)

Hanna:                        für ihre ruhige, besonnene, verständige Art; für ihr aufmunterndes Lächeln;

Sarah M.:                    für ihre Neugier (im positiven Sinn), ihre Wachsamkeit, ihre Freude und Begeisterung bei allem

Sarah F::                      fürs tapfere Bewältigen von Aufgaben (inklusive Busfahren), die nicht unbedingt das Ihre sind

Romy:                         fürs Kümmern um alle; fürs Spüren, wer braucht wann und wo ein Danebensitzen, eine helfende Hand, Trost und Aufmunterung.

Leo und Henri:           für bereitwilligen Handyverzicht ohne Diskussionsversuch

Buspapa Michael:       fürs Erfüllen sämtlicher Wünsche; für seine Geduld; seinen Humor; seine Hilfsbereitschaft

Carmen und Andreas: für ihren wohlwollenden Einsatz; ihre Freude darüber, wenn es uns

                                   gut ging und ihre Unterstützung und ihren Beistand in allem

Noch im Bus bei der Heimreise steckten mir zwei Mädels ein kleines Brieflein zu. Sie

bedankten sich für das coole TL, fanden das Programm spitze und hoffen, dass sie nächstes

Jahr wieder TL fahren dürfen. HG und ich sind uns einig: mit so einer tollen Truppe jederzeit

gerne wieder!

 

Bericht: Karin Lugsteiner