Zirbenland Open 2019

AC-Sprint

ÖM-/ÖSTM- Mixed –Sprint-Staffel

ÖSTM-/AC-Lang (WRE)

 

Ein OL in hochalpinem Gelände in Österreich , das ist eine Rarität. Das Zirbenland Open 2019 auf der Seetaler Alpe wollten sich daher auch über 600 Teilnehmer keinesfalls entgehen lassen.

Ein richtiges Schmankerl mit äußerst interessanter Vorspeise (Downhill-Waldsprint), feurigem Zwischengang (Mixed- Sprintrelay) und einem saftigen Hauptgang ( Langdistanz Deluxe) wurde uns vom OLC Graz mit Chefkoch Günther Kradischnig serviert und pikant mit Professionalität, Präzision und Herzblut gewürzt. Der Wettergott überschüttete alles mit Sonnenschein, kristallklarer Luft und tiefblauem Himmel. Mmmmmhhhhh…ein Gedicht!

25 OII – ler nahmen teil an diesem Schmaus und kehrten wohlgenährt zurück nach Tirol. Bereits die lange Anreise am Freitagabend, die um Mitternacht mit einem 6 Tonnen Bus urplötzlich auf einer engen, hochalpinen Schotterstraße vor versperrtem Schranken endete, war ein Abenteuer. Jetzt lachen wir darüber, aber in der Dunkelheit und bei Müdigkeit breitete sich schnell Ratlosigkeit, Angst und Verzweiflung aus. Umkehren hieß der Befehl von Seiten der Kommandozentrale des Wettkampfzentrums am TÜPL auf der Seetaler Alpe, irgendwo weiter oberhalb von uns. SCHIER UNMÖGLICH!!! Den ganzen langen, teilweise steilen Schotterweg rücklings fahren?!? OHNE UNS!!! Das Schrankenschloß knacken?!? MIT WAS??? Zu Fuß weitermarschieren?!? WIEWEIT??? Unser Gast, Leopold Tonka, forderte Gott sei Dank energisch genug, einen passenden Schlüssel an, der prompt geliefert wurde. Unser 6 Tonnen Gerät durfte uns dann sogar bis vor die Haustüre fahren. Um 01:00 Uhr war alles erledigt: ausladen, Zimmer beziehen, Betten beziehen, Zähne putzen, Katzenwäsche, ja sogar angemeldet, Startgeld bezahlt, Unterkunft bezahlt, Unterlagen geholt, Essensbons bezahlt und abgeholt, Leihsticks besorgt und richtig vermerkt, Ausfälle angegeben, Frühstückszeit ausgemacht und Abholzeit des Busses am Sonntag vereinbart. Vier Mitarbeiter des OLC Graz und Günther machten praktisch nach Mitternacht einen Probelauf für den Ansturm am Samstagvormittag. Das war ein absoluter HIT!!! Vielen, vielen Dank! Von da an hieß es nur mehr genießen!

Und das taten wir! Vor allem stets gemeinsam. Wir gingen gemeinsam zu den Essen, marschierten gemeinsam den langen Weg zum Start, wärmten gemeinsam auf, warteten im Ziel aufeinander, bereiteten ein Potluck Lunch auf Decken am Fliesenboden, besuchten gemeinsam die Staffeldemonstration, feuerten gemeinsam an, trösteten gemeinsam über Missgeschicke hinweg, dehnten gemeinsam, besprachen die Läuferinformationen und gingen gemeinsam früh schlafen. Freilich , die Großen hätten schon gerne etwas Halligalli veranstaltet, ist klar und verständlich, aber aufeinander Rücksicht nehmen tut auch gut.

Pünktlich um 12:00 Uhr fiel am Samstag der Startschuss zum Waldsprint. Von einem überhöhten Start ging es in einem detailreichen, meist relativ gut belaufbaren Bergwald mit vielen Steinformationen und abwechslungsreicher Vegetation zackig hin und her und hinab ins Ziel. Auch die Abstände zwischen den Posten variierten. Ein rasantes, prickelndes Erlebnis!

Die Mixed-Sprint-Staffel fand im Bereich des Truppenübungsplatzes statt und bot einen Mix aus Gebäudeflächen, Almwiesen und angrenzenden Waldgebieten. Dabei erreichten wir zwei Top 10 Platzierungen. Maximilian Rass, Anika Florian und Benedikt Perktold Platz 9 in der Kategorie -16 und Thomas Egger, Dorian Dialer und ich Platz 8 in der Kategorie OFFEN. Während dieser Mixed Relay herrschte Bombenstimmung und große Begeisterung. Mal sehen, ob das in der ORF Doku auf Sport + dann auch so rüber kommt.

Die Langdistanz am Sonntag startete oberhalb der Baumgrenze. Ich sprach bereits in der Einleitung von saftig, was sie wirklich war. Zahlreiche Rinnsale, Bäche und Sümpfe sorgten für nassen, weichen Boden. Auf den kleinen glitschigen Steinen und Steinplatten der sehr schmalen Wegelchen hieß es höllisch aufpassen. Aber auch hohe Felswände, dichte Latschen- und Grünerlengebiete und große Steinfelder mit nicht einsehbaren riesigen Löchern zwischen ihnen boten äußerst schwierige Belaufbarkeit. Panorama und Farbenspiel dort oben, vor allem am sumpfigen Ufer des großen Sees waren überwältigend. Eine super schöne Belohnung für anstrengende Strapazen!

Die Ranglistenpunkte der beiden Austriacups wurden zusammengezählt. Nach der Verleihung der österreichischen Langdistanz Staatsmeisterschaftsmedaillen in der Eliteklasse wurden auch die Gesamtsieger, Zweitplatzierten und Drittplatzierten aller Kategorien würdig geehrt. Von unserer Truppe durften Dorian Dialer ( Erster H18), Jonas Thurner ( Zweiter H10), Sarah Mair (Dritte D10), David Perktold (Dritter H12), Jakob Mair ( Dritter Family) und ich (Dritte D60) einen netten Preis entgegennehmen, einen Zirbenland Buff, aus einem speziellen Material, das auch vor Sonneneinstrahlung schützt!

Frisch geduscht, mit müden Beinen - teilweise krampfend- einem einzigen Wespenstich (es gab viele Wespen, vor allem an den Labestationen, wo Obst, Kekse und Säfte ausgeteilt wurden), einem Cut am Knie ( Kleinjakob lief beherzt über Stock und Stein!), tollen Erlebnissen im Gepäck und wenig übrig gebliebenen „Futterresten“, traten wir die lange Heimreise an, die sehr mühsam verlaufen sollte. Stau, Stau, Stau auf der Tauernautobahn. Ungeduld, Hunger und ein sonderbarer Fahrstil unseres Buslenkers, der eine Schwäche fürs Beschleunigen und abrupte Abbremsen hatte, zehrten an den Nerven. Endlich… ein“ Macchie“… alles vergessen! Von da an „lief der Laden“! Auch der Stau hatte sich gelöst.

Für ein Konzert der lustigen Gesangsrunde hinten im Bus jedoch, war es danach zu spät am Abend . Was sind wir Erwachsenen doch für Spaßbremsen! Sorry, gebt nicht uns die Schuld, sondern dem langen Stau. Unsere Kleinen an Bord und der eine oder andere Erwachsene brauchten so spät am Abend einfach Ruhe. Ein anderes Mal ist es bestimmt wieder anders. Alles dann, wenn es passt! Euer Singsang war echt lustig, manche schiefen Töne taten zwar weh, aber brachten zum Schmunzeln und Lachen!

Wir danken den Organisatoren für dieses schöne Wochenende und hoffen , dass der OLC Graz bald wieder solch ein O-Festival austrägt.

Wir sind schon neugierig, was es zum Dessert geben wird!

 

Bericht: Karin Lugsteiner